HEIMAT.BÄUME

Heimatbäume Herten, Motiv aus dem Schlosspark Herten



Ollmert, Anja

 

Anja Ollmert stellt drei Holz-Skulpturen vor, die für sie das Thema aus Sicht einer Hertenerin beleuchten, die gerne in dieser Stadt lebt.

 

Beiträge: 

Buchenholz-Skulptur mit dem übergeordneten Thema „Von Großeltern und Enkeln“ aus der Reihe NIEDLICHE KERLE zum Thema Heimatbäume. 

 

„Das Foto entstand vor einer Eiche, die uns vor mehr als zwei Jahrzehnten ein Eichhörnchen mit seinem Wintervorrat in den Garten pflanzte. Meine verstorbene Mutter und ich beschlossen damals, den kleinen Trieb stehen zu lassen und ihn wie einen Bonsai zu beschneiden. Deshalb ist er auch nur etwa 30 cm hoch. 

Auch er spiegelt für mich das Thema wider, denn Heimat ist für mich vor allem die Familie und deren Wurzeln liegen seit Jahrzehnten hier in unserem Haus an der Kirchstraße.“

 

 

 

Buchholz-Skulptur, Anja Ollmert
Jupp, der Hauer; Anja Ollmert 

Jupp, der Hauer - nach der letzten Schicht. 

 

„Er ist soeben fertig geworden und spiegelt für mich ebenso Heimat wider, wie die erste Figur. Ohne den Bergbau gäbe es mich vermutlich nicht, denn mein Urgroßvater kam mit der Familie aus Polen und siedelte sich in Herten an, damals noch größte Bergbaustadt Europas. Und während ich an ihm gearbeitet und ihn aus dem Buchenholz-Klotz befreit habe, fiel mir ein, wie wichtig die heimischen Bäume auch für die Kumpel unter Tage gewesen sein müssen, denn ohne Stützen aus Holz hätte kein Streb gehalten. 

Das Foto entstand übrigens vor dem zweiten wichtigen Baum in meinem Garten: Dem Gingko als Zeichen für Unverwüstlichkeit und verwurzelt sein, gepflanzt zur Taufe meiner Enkelin.“

„Hier nun noch eine letzte Skulptur zum Thema Heimat-Bäume. Auch diese Skulptur ist aus Buchenholz und sie symbolisiert in ihren Details die Stadt, in der ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht habe. Auch diese Skulptur entstand durch die Inspiration des Projektthemas. 

 

Man sieht sie hier im großen Astloch eines Baumes, der für mich die berufliche Heimat im Hertener Süden darstellt: Es ist die riesige deutsche Korkeiche, die auf unserem Werkstatthof steht und uns im Sommer den nötigen Schatten spendet. Sozusagen der Franz-Hahn-Baum.“

 


Mehr über Anja Ollmert:

Zu meiner Vita und den niedlichen Kerlen:

Ich bin im Jahr 1966 geboren, in Herten aufgewachsen und bis heute ununterbrochen dort zu Hause. Ich bin verheiratet, habe drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.

Beruflich bin ich seit einigen Jahren beim Hertener Caritasverband beschäftigt und arbeite als Praxisanleiterin und pädagogische Mitarbeiterin in der Franz-Hahn-Werkstatt im Hertener Süden. Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Hertener Caritas und dem Jobcenter unserer Stadt, zur Persönlichkeitsentwicklung und Arbeitserprobung Langzeitarbeitsloser. Dort entdeckte ich auch meine Liebe zum Holz neu, die ich in meiner Freizeit weiterentwickelte zu einer Art Holzbildhauerei. 

Die NIEDLICHEN KERLE gibt es erst seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Mit ihnen möchte ich die Welt mit Wohlwollen und einem Augenzwinkern betrachten und so spielen ihre Darstellungen in unterschiedlichste Lebensbereiche hinein. Der Betrachter soll sich an ihrem Anblick erfreuen. Deshalb teile ich Bilder fertiggestellter Figuren häufig auch bei Facebook. Hier fiel auch zum ersten Mal ihr Name, ausgedacht von einer befreundeten Userin. Ich habe den Begriff gerne übernommen und daraus mein eigenes Holzlabel entwickelt. 

 Eine zweite Leidenschaft ist für mich die Schriftstellerei. Seit meinem Debütroman, der im Jahr 2012 erschien, ist meine Bibliographie stetig angewachsen.

Zur Website von Anja Ollmert: www.anjaollmert.jimdofree.com